Thomas Dieterich

deutscher Jurist; SPD; Präsident des Bundesarbeitsgerichts 1994-1999; Richter am Bundesverfassungsgericht 1987-1994

* 19. Juni 1934 Hirschberg/Schlesien

† 6. Mai 2016 Kassel

Herkunft

Thomas Dieterich, ev., wurde 1934 als Sohn eines Physikprofessors in Hirschberg im Riesengebirge geboren. Als er elf Jahre alt war, floh die Familie in den Westen und fand in Heidelberg eine neue Heimat.

Ausbildung

Nach dem Abitur studierte D. 1954-1958 in Heidelberg und Göttingen Rechtswissenschaften und promovierte über ein Thema aus dem Arbeitsrecht. Nach den Staatsprüfungen arbeitete er von März 1963 bis Ende 1964 als Gerichtsassessor in Heidelberg, Ludwigsburg und Mannheim.

Wirken

Von Anfang 1965 bis Ende 1966 war D. wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesarbeitsgericht. Anschließend wirkte er als Arbeits- bzw. Oberarbeitsgerichtsrat an den Arbeitsgerichten Mannheim und Heidelberg. Im April 1970 wurde er Arbeitsgerichtsdirektor am Arbeitsgericht Mannheim, Ende Juli 1971 Landesarbeitsgerichtsdirektor beim Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg in Stuttgart. Anfang 1972 wurde D., der sich 1970 der SPD angeschlossen hatte und deren linksliberalem Flügel zugerechnet wurde, Richter am Bundesarbeitsgericht (BAG) in Kassel. Er war von der baden-württembergischen Landesregierung, damals eine Große Koalition von CDU und SPD, für dieses Amt vorgeschlagen worden.

Am BAG wurde D. im Herbst 1979 stellv. Vorsitzender des Ersten Senats, der sich vornehmlich mit dem Arbeitskampfrecht beschäftigt. Im Aug. 1980 wurde er ...